84 PROZENT DER ABFÄLLE IN DER SCHWEIZ STAMMEN AUS DER BAUBRANCHE: JEDE SEKUNDE WERDEN SCHWEIZWEIT ÜBER 500 KILOGRAMM BAUABFÄLLE ERZEUGT. BAFU

Die Schweiz auf Abriss

In der Schweiz wird abgerissen – massenhaft. Die Auswirkungen sind dramatisch, nicht nur wegen des Bauschutts. 84 Prozent der Abfälle in der Schweiz stammen von Baustellen. Laut Bundesamt für Umwelt werden schweizweit pro Sekunde über 500 Kilogramm Bauabfälle erzeugt. Weitere Folgen des Abrisswahns: Zerstörte Stadtbilder und – in Folge von Neubauten anstelle von Renovierung im Bestand – massive Auswirkungen auf das Klima. Heute ist die Baubranche für rund einen Drittel der Treibhausgas-Emissionen in der Schweiz verantwortlich.

Niemand weiss, wieviele Abrisse genau es jährlich in der Schweiz gibt. Denn während für Umbau und Sanierungen umfangreiche Genehmigungen erforderlich sind, ist das für Abrisse nicht der Fall. Genau hier setzt die gemeinsame Recherche von Republik und CORRECTIV an: Mit deiner Hilfe wollen wir feststellen, wo in der Schweiz abgerissen wird und was hinter den Abrissen steckt. Auf unserer interaktiven Karte, dem von Countdown 2030 entwickelten Abriss-Atlas, kannst du Häuser eintragen, die abgerissen werden sollen oder abgerissen worden sind – und alle weiteren Informationen, die du beitragen kannst.

So recherchieren wir gemeinsam

Auf Grundlage der geteilten Daten recherchieren wir die Hintergründe der massenhaften Abrisse, fragen nach Profiteur*innen und Verlierer*innen der Entwicklung. Mit dem Abriss-Atlas entsteht ein laufend wachsendes Verzeichnis, das die Vielfalt unserer Beziehungen zu Gebäuden beleuchtet und stadtgesellschaftliche Effekte thematisiert. Bei Veranstaltungen und Aktionen lancieren wir zudem eine öffentliche Debatte über Alternativen zum Abriss mit Branchenvertreter*innen und der Zivilgesellschaft.

Erhalt statt Abriss

Kritische Architektinnen und Architekten wie jene von Countdown2030 sind überzeugt: Es braucht ein Umdenken in unserer Gesellschaft und drastische Veränderungen in der Baubranche, wenn wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen wollen. Im Bereich Gebäudebetrieb konnten in den letzten Jahren dank wirksamer Gesetze, Einsatz von erneuerbaren Energien sowie Wärmedämmung und -rückgewinnung ökologische Fortschritte erzielt werden. Die grauen Emissionen hingegen, die bei der Erstellung von Gebäuden verursacht werden, sind stetig gestiegen. Heute fallen beim Bau eines neuen Gebäudes durchschnittlich so viel Energieverbrauch und Treibhausgas-Emissionen an wie während 50 Jahren im Betrieb.

Lösungsansätze für dieses Problem liegen im Erhalt, im Umbau und in der Umnutzung bestehender Gebäude. Abrisse und Ersatzneubauten sollten demnach, wann immer möglich, verhindert werden und nicht länger als erste und beste Option gelten. Denn beim Abriss sind Verluste auf verschiedenen Ebenen zu verzeichnen: Zum einen gehen die gespeicherte graue Energie und die verwendeten materiellen Ressourcen verloren, zum anderen auch historische Baukultur, Freiräume und soziale Netzwerke.

Aktionen

Podiumsdiskussion

Gemeinsam mit Expertinnen aus Bauwirtschaft und Architektur wollen wir darüber diskutieren, wie ein Umdenken stattfinden kann: weg vom Abriss und vom Neubau, hin zu Umbau und Sanierung. Der Eintritt ist frei.

Mittwoch, 17. Januar 2024, 19.30 Uhr im Kunstraum Walcheturm, Kanonengasse 20, 8004 Zürich

Open (Abriss)Haus

Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses in der Zwischennutzung öffnen ihre Türen: So lebt es sich in einem Haus, das bereits zum Abriss freigegeben wurde. Alle sind zum Besuch mit Diskussion eingeladen – auch Investor*innen, Architekt*innen und ihre Kritiker*innen.

Termin wird bald bekannt gegeben

Abrissspaziergang

Die Spaziergänge sollen keine traditionellen Führungen sein, sondern einen Dialog fördern, der beim Gehen entsteht. Die Abriss- Spaziergänge befassen sich mit Abriss in den Nachbarschaften der Organisierenden und sollen die Teilnehmenden ermuntern, sich mit dem Thema Abriss auseinanderzusetzen, ihre Meinung zu äussern, sich lokal zu verknüpfen und Netzwerke aufbauen, um gemeinsam aktiv zu werden. Du möchtest einen Abrissspaziergang organisieren? Dann melde Dich bei: walk@countdown2030.ch

Bauplakat

Um den Abriss kritisch zu hinterfragen, stellt Countdown 2030 Bauplakate in zwei unterschiedlichen Grössen und in drei verschiedenen Sprachen an alle Bauenden zur Verfügung, welche unsere Botschaft ans Baugerüst hängen wollen:

HIER WIRD RENOVIERT STATT DEMOLIERT!

ICI ON RÉNOVE – AU LIEU DE DÉMOLIR!

QUI NON DEMOLIAMO – MA RINNOVIAMO!

Du hast eine Baustelle? Dann melde Dich bei: bauplakat@countdown2030.ch

Ausstellung

Vom 3. September – 23. Oktober 2022 fand im S AM Schweizerischen Architekturmuseum in Basel die Ausstellung «Die Schweiz: Ein Abriss» statt, kuratiert von Countdown2030.

Ausstellungsplakat, Claudiabasel Ausstellungsplakat, Claudiabasel

Petition: «Fertig mit dem Abrisswahn!»

Im Rahmen der Ausstellung hat Countdown 2030 eine nationale Petition in allen vier Landessprachen und Englisch lanciert. Darin fordern die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner:

  1. ABRISS ALS AUSNAHME
  2. FERTIG MIT FEHLANREIZEN
  3. MEHR BAUEN IM BESTAND
  4. KLARE ZIELE FÜR ALLE BAUTEN
  5. DIE ÖFFENTLICHE HAND GEHT VORAN

Hier steht die vollständige Petition.

Die Petition kann im Wortlaut übernommen und auch kantonal oder auf Gemeindeebene eingereicht werden. Entsprechende Vorlagen bekommst du unter now@countdown2030.ch

Kontakt

Bei Fragen, Fehlern oder Rückmeldungen melde Dich bei schweiz@correctiv.org

Impressum

Verantwortlich (Betreiber)
CORRECTIV CrowdNewsroom gGmbH
Spitalgasse 28, 3011 Bern

Lancierung

  • Countdown 2030, Verein für zukunftsfähige Baukultur
  • Projektleitung Abriss-Atlas: Leon Faust
  • Kernteam Ausstellung: Rahel Dürmüller, Valerio Dorn, Leon Faust und Oliver Zbinden
  • Plattform: CORRECTIV CrowdNewsroom
  • Gestaltung auf Basis der Grafik von Nerak

Partner und Förderer

Medienpartner

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